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Enerige & Management > Photovoltaik - Vattenfall-Solarpark „unter biologischer Betreuung“
Symbolischer Spatenstich für den "Biodiversitäts-Solarpark" bei Juliusburg mit Klimaschutzminister Tobias Goldschmidt (Mitte). Quelle: Vattenfall
PHOTOVOLTAIK:
Vattenfall-Solarpark „unter biologischer Betreuung“
74 Hektar Fläche, 80 MW Leistung, Raum für Artenvielfalt: Vattenfall realisiert in Schleswig-Holstein gemeinsam mit Biologen einen Solarpark.
 
Der symbolische Spatenstich ist getan. Schleswig-Holsteins Klimaschutzminister Tobias Goldschmidt hat am 9. Oktober das Startsignal für den Bau eines Solarparks in den Gemeinden Juliusburg und Krukow gegeben. Bauherr Vattenfall errichtet auf einer Fläche von 74 Hektar eine Anlage mit einer Leistung von 80 MW. „Der heutige Spatenstich freut mich als Umweltminister gleich doppelt, da hier in Juliusburg und Kruckow nicht nur Solarmodule errichtet werden, um die Energiewende weiter voranzutreiben, sondern Vattenfall im Rahmen des Projektes auch Maßnahmen für den Erhalt der biologischen Vielfalt umsetzen wird“, wird der Grünen-Politiker in einer Mitteilung zitiert.

Vattenfall hat sich bei dem Projekt die „Förderung der Artenvielfalt“ auf die Agenda gesetzt. Gemeinsam mit Biologen und unter biologischer Betreuung durch die Naturschutzvereinigung Game Conservancy Deutschland will das Energieunternehmen Vorkehrungen treffen, „die weit über gesetzliche Vorgaben hinausgehen“.

Fortlaufendes biologisches Monitoring

So sollen entlang und innerhalb des Solarparks erhöhte Blühstreifen aus heimischen Wildpflanzen und Gräsern angelegt werden – Lebensraum für Insekten und bodenbrütende Vögel. Die Pflege der Flächen soll gestaffelt durch Mahd und Beweidung erfolgen, damit jederzeit Rückzugsräume erhalten bleiben. Kleine Wasserflächen sollen Wildtieren gerade in Trockenphasen als Trink- und Trittwasser dienen. Zudem planen die Biologen Stein- und Totholzhaufen und andere Habitatstrukturen für spezialisierte Arten. An Modulreihen und Zäunen sind Nistkästen für Vögel und Fledermäuse vorgesehen. Inwieweit die Maßnahmen Wirkung entfalten, sollen die Biologen regelmäßig überprüfen.

„Wir zeigen, dass großflächige Solarparks nicht nur saubere Energie liefern, sondern zugleich die Biodiversität vor Ort stärken können“, kommentiert Claus Wattendrup, Leiter des Geschäftsbereichs Solar & Batteries bei Vattenfall, den symbolischen Spatenstich. Ziel sie es, „die Energiewende naturverträglich und nachhaltig zu gestalten“.

Langfristiger Abnahmevertrag mit Evonik

Langfristig angelegt ist bereits das Geschäft mit Strom: Ein Teil der in Juliusburg erzeugten Energie werde im Rahmen einer Strompartnerschaft an das Spezialchemieunternehmen Evonik geliefert, teilt Vattenfall mit. Die Vereinbarung umfasse eine Leistung von rund 120 Megawatt aus verschiedenen Vattenfall-Anlagen in Deutschland – darunter auch der neue „Biodiversitäts-Solarpark“. Heiko Mennerich, Senior Vice President bei Evonik, betont: „Für die Chemiebranche am Standort Deutschland spielt eine sichere, wettbewerbsfähige und umweltschonende Energieversorgung eine entscheidende Rolle.“
 

Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 09.10.2025, 16:21 Uhr

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